Traumatherapie
Somatic Experiencing®


«Ein Trauma unterdrückt die Entfaltung des Lebens. Es unterbricht die Verbindung zu uns selbst, zu anderen Menschen, zur Natur und zu unserer geistigen Quelle.»

Peter A. Levine

 

Was ist Somatic Experiencing®?

Somatic Experiencing® ist ein Konzept zur Behandlung und Auflösung von Schock und Traumafolgestörung, das von Peter A. Levine (Psychologe und Biophysiker) in jahrzehntelanger Arbeit ausgearbeitet wurde. Wenn Menschen einem Ereignis ausgesetzt sind, das als lebensbedrohlich gedeutet wird (z. B. Unfall oder Gewalt), reagiert unser System nach folgenden drei Möglichkeiten: Wenn wir genug Zeit und Geschwindigkeit haben zu entkommen, werden wir flüchten (flee). Wenn wir stark genug sind, um uns zu verteidigen, werden wir kämpfen (fight). Wenn wir nicht in der Lage sind zu flüchten oder zu kämpfen, erstarren wir (freeze). In diesen Situationen fühlen wir uns hilflos, und grosse Ohnmacht überwältigt uns.

Peter A. Levine hat viele Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachtet und sich gefragt, warum die Tiere in der Wildnis nicht unter Traumata leiden. Diese erleben tagtäglich brenzlige Situationen.  

Wie verarbeiten die Tiere ein Trauma? Nehmen wir das Beispiel einer Gazelle, die von einem Löwen gejagt wird. Auch sie hat dieselben drei Möglichkeiten: den Kampf, die Flucht, die Erstarrung. Wenn die Gazelle genug Zeit und Kraft hat, flüchtet sie. Wenn sie stärker ist als der Löwe, kämpft sie. Wenn sie keine andere Chance sieht, stellt sie sich tot. Die Gazelle fällt in einen tranceähnlichen Zustand, in dem sie nichts mehr im Körper spürt. Dieser Zustand ist eine Art, das Geschehen von ausserhalb des Körpers zu beobachten (bei den Menschen – Nahtod-Erlebnis). Wenn der Angreifer seine Beute alleine lässt, weil er meint, sie sei tot, erwacht die Gazelle aus ihrer Erstarrung und springt davon, bis sie in Sicherheit ist.

Peter A. Levine hat beobachtet, dass diese Tiere, wenn sie in Sicherheit sind, zu zittern beginnen, so als schüttelten sie dieses Ereignis ab. Nach näherer Betrachtung dieser Zitterbewegung in Zeitlupe hat Peter A. Levine das Schütteln als Flucht- oder Kampfbewegungen erkannt, die die Tiere auf diese Weise vollenden. Das Nervensystem entlädt die gespeicherte lebensbedrohliche Situation – bringt es zu Ende und das Tier schreitet weiter – froh, dass es überlebt hat. Es wird weder mit Schuld- noch Schamgefühlen konfrontiert. In seiner Forschungsarbeit mit traumatisierten Menschen hat Peter A. Levine eingefrorene Flucht- und Kampfreaktionen entdeckt. Er unterstützte die Menschen darin, diese Reaktionen zu Ende zu führen und bewirkte damit eine signifikante Erhöhung ihrer Lebensqualität.
 

Anwendungsmöglichkeiten:

  • Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS)
  • Traumatisierende Ereignisse, Lebenserfahrungen und -umstände
  • Panikattacken, Angstzustände
  • Dissoziative Störungen
  • Erschöpfungszustände
  • Antriebs- und Motivationslosigkeit
  • Gewalterfahrungen
  • Emotionaler Missbrauch
  • Sexueller Missbrauch, Vergewaltigung
  • Chronische Schmerzen, Fibromyalgie
  • Chronischer Stress, Burnout
  • Lebensbedrohende Krankheiten
  • Suizidgedanken
  • Nach Unfall, Beziehungsverlust, Todesfall, Kündigung
  • Essstörungen, Bulimie (Ess-Sucht), Anorexie (Magersucht)
  • Suchtverhalten jeder Art
  • Sich wiederholende Symptome, Ereignisse und Krankheiten
  • Im Lebenslauf und in Beziehungen
  • Vor und nach Operationen, Narkose/Anästhesie
  • Vor, während und nach Klinikaufenthalten
  • Ergänzende Begleitung zu Psychotherapie und klassischer Medizin